Schnellanleitungen

in Erster Hilfe

Richtiges Verhalten bei Notfällen

Menschen in Not brauchen Hilfe. Dies ist nicht allein eine Frage der Moral, sondern auch gesetzlich festgelegt. Wir sind bei einem Notfall oder einem Unglück verpflichtet zu helfen – im Rahmen unserer gegebenen Möglichkeiten.

Wichtig ist dabei oft die schnelle und richtige Alarmierung des Rettungsdienstes. Erste Hilfe besteht auch in Zuwendung, Einfühlungsvermögen, Verständnis und Zuspruch.

Person wird aufgefunden

Handeln Sie im Notfall schnell!

Als Ersthelfer sollten Sie beim Auffinden einer Person als erstes zielgerichtet handeln und helfen können.

  • Situation beurteilen, was vorgefallen ist und
  • nachdenken, ob weitere Gefahren dem Betroffenen und Ihnen drohen könnten.

Eigenschutz

Bei allen Gefahren, welche auf die betroffene Person noch einwirken können, sollte der Eigenschutz immer im Vordergrund stehen. Gefahren können hier z. B. herankommende Fahrzeuge oder sich ausbreitende Brandherde sein.

Notfallmaßnahmen:

  • Bewustsein prüfen
  • Atmung prüfen
  • Stabile Seitenlage
  • Notruf 
  • Herz-Lungen-Widerbelebung

Suche nach möglichen Verletzungen:

Zur weiteren Betreuung der betroffenen Person gehört die Suche nach möglichen Verletzungen. Es sollte beachtet werden, dass der Verletzte möglicherweise auf seinen Verletzungen liegen lönnte. Deswegen vorsichtig repositionieren, um Blutungen oder andere Verletzungen nicht zu übersehen. Nicht nur die Verletzungen, die einem sofort ins Auge fallen, müssen behandelt werden. Blutlachen auf dem Boden, Blutflecken auf der Kleidung oder beschädigte Kleidung weisen auf versteckte Verletzungen hin. 

Achtung!

Bei bewustlosen Menschen sind Verletzungen schwieriger zu erkennen, da diese sich nicht auf Schmerzen äußern können. 

Bewustsein

Bewusstsein und Bewusstlosigkeit

Arbeiten die verschiedenen Bereiche des Nervensystems ungestört zusammen, so ist der Mensch bei Bewusstsein. Er kann sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken.

Sein Denk-, Merk- und Reaktionsvermögen funktioniert ebenso wie die Fähigkeit, geordnete Bewegungsabläufe auszuführen. Er ist örtlich, zeitlich und der Situation entsprechend orientiert. Auch die wichtigen Schutzreflexe sind, obwohl sie nicht bewusst gesteuert werden, von einem ungestörten Bewusstsein abhängig.

Bei Bewusstlosen ist die Muskulatur völlig erschlafft und die Schutzreflexe sind ausgeschaltet. Daher besteht die Gefahr, dass die Zunge in den Rachenraum sinkt und dort die Atemwege verschlie.en kann. Da der Hustenreflex bei Bewusstlosen fehlt, können außerdem Speichel, Erbrochenes oder Blut in die Atemwege gelangen und zur Erstickung führen.

Ursachen für Bewusstlosigkeit

Ursachen für Bewusstseinsst.rungen sind beispielsweise Beeinträchtigungen der Gehirnfunktion nach schweren Kopfverletzungen, klimatische Einflüsse auf den Organismus (z. B. Hitzschlag) oder vom Gehirn ausgehende Krampfanfälle, sowie Gefäßverletzungen mit massiven Blutungen oder bei Erwachsenen akute Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen.

Reagiert die Person nicht, bewegt sie sich nicht und bleiben die Augen geschlossen, ist die Person bewusstlos.

So helfen Sie richtig:

Rufen Sie laut um Hilfe, damit andere Personen aufmerksam werden und Ihnen helfen.

Notruf 112

Immer wenn Sie feststellen, dass eine verletzte oder kranke Person bewusstlos ist, müssen Sie sofort ihre Atmung prüfen.

Eine bewusstlose Person, die noch atmet, darf keinesfalls auf dem Rücken liegen bleiben. Sie würde in dieser Lage infolge der Atemwegsverlegung durch die zurücksinkende Zunge ersticken! Vielmehr müssen Sie sie behutsam, aber schnell so lagern, dass Flüssigkeiten (z. B. Speichel, Mageninhalt oder Blut) aus dem Mund abfließen können und die Zunge die Atemwege nicht verlegen kann. Dies erreichen Sie durch die stabile Seitenlage.

Notruf

Notrufnummern:

  • Rettungsdienst und Feuerwehr 112
  • Polizei 110

Über die Notrufnummer 112 kann eine sogenannte Notrufzentrale/Rettungsleitstelle kontaktiert werden.

Was ist die Notrufnummer 112?
Notrufzentralen/Rettungsleitstellen sind mit entsprechend qualifiziertem Rettungsdienstpersonal besetzt. Die geschulten Mitarbeiter stehen Ihnen zur Verfügung, um den Einsatz mit den erforderlichen Rettungsmitteln in jeder (Notfall-)Situation sicherzustellen. Sie werden während der Notfallsituation telefonisch begleitet und die notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen werden telefonisch erklärt und die Helfer angeleitet (z.B. die Telefonreanimation).

Ist die Notrufnummer 112 europaweit kostenlos?

Ja! Die hohe Mobilität der europäischen Bürger zeigt, wie wichtig und sinnvoll eine europaweit einheitliche gebührenfreie Notrufnummer 112 ist. Sie ergänzt die bereits in vielen Ländern bestehenden Notrufnummern und kann von jedem Mobiltelefon oder Festnetztelefon ohne Vorwahl gewählt werden.

Der europaweite Notruf 112 ist auch über Mobiltelefone in vielen Ländern außerhalb Europas erreichbar. Es empfiehlt sich, sich vor Reiseantritt mit den landesüblichen Notrufnummern vertraut zu machen.

Wann sollte ich einen Notruf tätigen? Wenn die Situation nicht eingeschätzt werden kann, der Zustand der  Beteiligten in Frage gestellt oder sogar in Lebensgefahr ist. Sind mehrere Helfer vor Ort, kann einer dies schnellstmöglich übernehmen.

Im Notfall ist es wichtig, so schnell wie möglich die 112 zu wählen.

Zu den Notfällen zählen neben schweren Unfallverletzungen auch lebensbedrohliche akute Erkrankungen und Vergiftungen, wobei der Einsatz lebensrettender Maßnahmen oberstes Gebot ist.

Zu den lebensbedrohlichen Zuständen gehören u. a.: Atemstillstand, Herzstillstand, Schock, schwere Blutungen, schwere Verbrennungen.

Wer bei Notfällen, Unfällen, akuten lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Vergiftungen angemessene Erste Hilfe von Mitmenschen erwartet, sollte anderen helfen können und dies als menschliche Pflicht ansehen. 

Psychische Betreuung

Die Betreuung Verletzter ist ein wesentlicher Bestandteil der Ersten Hilfe. „Menschliche Zuneigung“ ist sehr wichtig und wird in unserer technologischen Welt leider oft vergessen.

Mentale und psychologische Erste Hilfe
Folgende Hinweise dazu:

1. Sagen Sie, dass  etwas geschieht und dass Sie da sind!
Die Beteiligten sollen das Gefühl haben, dass sie mit ihrer Situation nicht alleine sind. Gehen Sie zum Verletzten und sprechen Sie mit ihm. Auch der Spruch „Ich bleibe an deiner Seite bis der Rettungswagen kommt“ kann ebenfalls beruhigend wirken.
Betroffene sollten über alle Maßnahmen informiert werden. Zum Beispiel. : „Ein Rettungswagen ist unterwegs.“

2. Schirmen Sie die betroffenen Personen vor Zuschauern ab!
Neugierige Blicke sind für die betroffene Person nicht so angenehm. Wenn Ihre Zuschauer Sie mit unnötigen Ratschlägen verwirren oder Ihre eigenen Erfahrungen mit Ihnen teilen möchte, geben Sie ihm eine Aufgabe. z.B.:
„Stellen Sie sicher, dass die Unfallstelle abgesichert ist.“

3. Vorsichtig Körperkontakt suchen!
Der Teilnehmer fühlt sich bei leichtem Körperkontakt wohl. Halten Sie daher die betroffene Hand oder Schulter fest. Begeben Sie sich auf Augenhöhe mit dem  Betroffenen, knien Sie neben ihm oder gehen Sie in die Hocke.

4. Reden und Zuhören!
Reden tut dem Betroffenen gut. Hören Sie geduldig zu, wenn der Betroffene spricht. Sprechen Sie möglichst in einem ruhigen Ton. Fragen Sie zum Beispiel:
„Möchten Sie jemanden benachrichtigen?“

Ein ruhiges und überlegtes Auftreten ist eine der wichtigsten Eigenschaften, wenn es darum geht, sicher helfen zu können.

Maßnahmen der Wiederbelebung

Bei bewusstlosen Personen besteht immer die Gefahr eines Kreislaufstillstandes. Deshalb muss  man schnellstmöglich handeln.

1. Prüfen der Vitalfunktionen

  • Wenn der Patient keine Reaktion auf Ansprache und Anfassen zeigt, dann haben Sie eine Bewusstlosigkeit festgestellt.
  • Wenn keine normale Atmung vorhanden ist, oder Sie zweifeln daran, dass eine normale Atmung vorhanden ist. Öffnen Sie den Mund des Patienten, schauen kurz rein und beugen dann den Kopf nach hinten.
  • Wenn Sie dann keine Atemgeräusche hören und keine Brustkorbbewegungen sehen können, liegt ein Kreislaufstillstand vor.

2. Hilfe rufen

Rufen Sie laut um Hilfe, damit weitere Personen hinzu eilen können. Lassen Sie von diesen den Notruf absetzen. Notrufnummer 112. Wenn keine weiteren Personen in der Nähe sind, müssen Sie den Notruf selbst absetzen.

3.Herzdruckmassage

  • Knien Sie neben die betroffene Person in Höhe des Brustkorbs.
  • Machen Sie den Oberkörper frei.
  • Legen Sie den Handballen auf die Mitte des Brustkorbs.
  • Setzen Sie die andere Hand auf die erste Hand.
  • Strecken Sie beide Arme und drücken Sie den Brustkorb senkrecht von oben nach unten.
  • Drücken Sie ca. 5-6 cm tief.
  • Drücken Sie mit einer Frequenz von 100 bis 120 mal pro Minute.
  • Entlasten Sie dann wieder den Brustkorb.
  • Druck- und Entlastungsdauer sollten gleich sein.

Führen Sie die Maßnahme so lange durch, bis der Rettungswagen eintrifft.

Erste Hilfe  Maßnahmen und Hinweise

Rettungskette

Der Ablauf von Hilfeleistungen nach einem Unfall oder bei einer akuten Erkrankung ist auf das komplexe Hilfeleistungssystem und die medizinische Infrastruktur in Deutschland abgestimmt. Dies wird auch als Rettungskette bezeichnet und besteht aus vier Gliedern.

  • Sofortmaßnahmen + Notruf
  • Erste Hilfe
  • Rettungsdienst
  • Krankenhaus

Die Maßnahmen sind notwendig, um einem Betroffenen bereits am Notfallort die notwendige Hilfe zukommen zu lassen und sicher zu stellen, dass er innerhalb kürzester Zeit in ärztliche Behandlung kommt. Die Ersthelfer werden im Bereich der ersten zwei Kettenglieder tätig und haben die Aufgabe, so lange alles Notwendige zu unternehmen, bis Fachpersonal zur Stelle ist. Das Fachpersonal sollte schnellstmöglich über verfügbare Meldemittel gerufen werden. Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Die Kurse in Erster Hilfe soll dazu beitragen, die ersten zwei Glieder der Rettungskette zu stärken.

Stabile Seitenlage

Wenn Sie erkennen, dass die bewusstlose Person noch normal atmet, sollte sie nicht auf dem Rücken liegen. Sie könnte ersticken.

Deshalb kommt eine bewustlose Person in die stabile Seitenlage.

  • Knien Sie sich seitlich neben die betroffene Person und legen Sie den nahen Arm vom Körper weg.
  • Greifen Sie die ferne Hand und führen Sie diese an die Wange der betroffenen Person und halten sie dort fest.
  • Fassen Sie jetzt das ferne Bein oberhalb des Knies und ziehen die betroffene Person zu sich. Der Körper wird so vorsichtig auf die Seite gelegt.
  • Damit die Atemwege frei bleiben, müssen Sie den Kopf der betroffenen Person nackenwärts beugen und darauf achten, dass der Mund geöffnet ist. So können Flüssigkeiten ungehindert abfließen. Legen Sie die Finger der nahen Hand mit dem Handrücken nach oben unter die Wange, so dass der Kopf in seiner Lage stabilisiert wird.
  • Die betroffene Person zudecken. Die Decke bitte auch unter den Körper schieben.
  • Sollte die betroffene Person aufwachen, bevor der Rettungsdienst eintrifft, sorgen Sie dafür, dass sie zunächst unverändert liegen bleibt. „„
  • Beobachten Sie ununterbrochen die Atmung. Setzt die Atmung aus, drehen Sie sie auf den Rücken und beginnen mit der Wiederbelebung.

Funktion der Atmung

Durch die Atmung werden alle Zellen des Körpers mit Sauerstoff versorgt. Gleichzeitig wird Kohlendioxid aus dem Körper ausgeschieden. Das Atemzentrum steuert die Atemtätigkeit und damit die Ein- und Ausatmung, es sitzt im verlängerten Rückenmark.

Bei der Einatmung strömt Luft durch die Nase oder Mund, Rachen, Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien in die Lungen. Dort findet dann der Gasaustausch statt. dies bedeutet, dass Sauerstoff in das Blut aufgenommen, über den Kreislauf zu den Zellen transportiert und an diese abgegeben wird. Im Austausch geben die Zellen dafür Kohlendioxid in das Blut ab, was von diesem transportiert, über die Lunge und die Atemwege in unsere Umgebungsluft abgeatmet wird.

Die Atembewegungen sind äußerlich am Brustkorb und Bauch erkennbar. Ein sehr hoher Anteil des eingeatmeten Sauerstoffs wird wieder ausgeatmet, in der Regel wird nicht der gesamte Anteil des Sauerstoffs  in das Blut aufgenommen. Der Sauerstoffanteil der Ausatemluft reicht also vollkommen dazu aus, einen anderen Menschen durch die Atemspende mit Sauerstoff zu versorgen.

Bestandteile der Luft:

  • Einatemluft: 21% Sauerstoff, 78% Stickstoff, ca. 1% sonstige Gase und  0,03% Kohlendioxid
  • Ausatemluft: 17% Sauerstoff, 78% Stickstoff, ca. 1% sonstige Gase und  4% Kohlendioxid

Der Sauerstoff wird für die Stoffwechselprozesse in den Zellen gebraucht. Bei diesen Prozessen entsteht als „Abfallprodukt“ Kohlendioxid.

Blut und Herzkreislauf

Das Herz pumpt das Blut durch die Blutgefäße. Dies wird als Blutkreislauf bezeichnet. Eine wesentliche Aufgabe des Blutes ist der Transport des Sauerstoffs in alle Körperzellen. Dazu muss das Blut ununterbrochen im Blutgefäßsystem kreisen.

Fast alle Blutungen lassen sich durch genügend starken Druck von außen auf die Wunde zum Stillstand bringen. Unter Umständen muss man auch in eine Wunde hineindrücken. Hierzu wird möglichst keimarmes Material, z.B. Mullkompressen, geöffnete Verbandpäckchen verwendet.

Notfalls können auch saubere Tücher verwendet werden. Da starke Blutungen zum Schock führen können, sollte man die Maßnahmen der Schockbekämpfung stets anwenden.  Die Blutstillung ist bei starken Blutungen immer vorrangig, deshalb ist eine mögliche Infektion des Verletzten manchmal unumgänglich.

 

Beim Erwachsenen kann ein Verlust von ca. 1 Liter Blut bereits Lebensgefahr bedeuten. Wegen der viel geringeren Blutmenge bei Kindern und Kleinkindern, besteht diese Gefahr viel früher.

Herzinfarkt

Der Herzinfarkt ist eine der häufigsten Herzerkrankungen. Ursache ist ein plötzlicher Verschluss eines Herzkranzgefäßes. Über diese Blutgefäße wird der Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Wie kommt es zu Herzinfarkten?

Solche Verschlüsse sind oftmals Folge jahrelanger  „Risikofaktoren“ wie:

  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • wie hoher Cholesterinspiegel.

Ein Herzinfarkt ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die aufgrund einer Verstopfung einer oder mehrerer Herzkranzgefäße zu einer anhaltenden Unterversorgung des Herzmuskels mit Blut führt. Ohne schnelle und wirksame Hilfe stirbt der geschwächte Teil des Herzmuskels irgendwann ab. Abhängig von der Größe der betroffenen Koronararterie ist ein großer oder ein kleiner Teil des Herzmuskels betroffen. Daher ist auch die Wirkung unterschiedlich. Ein Herzinfarkt kann für den Betroffenen unbemerkt bleiben, wenn die betroffenen Gefäße sehr klein sind. Dies kann aber auch zu einem Herzstillstand führen.

Herzinfarkt Symptome

Betroffene leiden unter starken Schmerzen hinter dem Brustbein, die oft in den linken Arm, die Schulter, den Unterkiefer oder den Oberbauch ausstrahlen. Betroffene können sehr unruhig werden (Todesangst). Das Gesicht ist hellgrau. Betroffene werden geschwächt. Da Herzinfarkte in unterschiedlichen Schweregraden auftreten können, variiert auch die Intensität der Symptome. Im schlimmsten Fall kommt es zum Herzstillstand.

Erste Hilfe bei Herzinfarkt

Sofort Rettungskräfte alarmieren (Notruf). Bewusstsein, Atmung und Vitalfunktionen prüfen. Im Falle eines Herzstillstands sollte sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes fortgesetzt werden. Wenn die Person bei Bewusstsein ist, sollte eine schonende Lagerung eingenommen werden, d.h. bequem mit erhöhtem Oberkörper. Es entlastet das Herz. Enge Kleidung öffnen, und die betroffene Person von der Umgebung abschirmen. Unruhe, Aufregung und Anstrengung sollten unbedingt vermieden werden. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte muss der Betroffene stets überwacht werden.

Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall wird die Blut- und Sauerstoffversorgung eines Teils des Gehirns unterbrochen. Es treten entsprechende Fehlfunktionen auf.

Was sind die Symptome eines Schlaganfalls?

  • Plötzliche starke Kopfschmerzen, steifer Nacken
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Plötzlich einsetzende Lähmung von Armen und Beinen (Hemiplegie)
  • Gesichtslähmung mit hängenden Mundwinkeln und geschlossenen Augenlidern
  • Seh- und Sprachstörungen und Schluckbeschwerden

Schlaganfall – Erste Hilfe

Notruf 112 absetzen. Sprechen Sie mit der betroffenen Person und berühren Sie sie (sprechen Sie deutlich und kontrollieren Sie die Wahrnehmung durch leichtes Schütteln der Schultern). Wenn der Betroffene bei Bewusstsein ist, lagern Sie Ihn bequem mit erhöhtem Oberkörper. Umpolstern Sie die gelähmten Körperteile. Aufregung und Angst sollten unbedingt vermeiden werden. Betroffene Personen zudecken. Bei Bewusstlosigkeit und normaler Atmung laut „Hilfe“ rufen, um andere auf den Notfall aufmerksam zu machen. Die stabile Seitenlage auf die gelähmte Seite durchführen. Beruhigen, trösten und beobachten, dabei wiederholt Bewusstsein und Atmung prüfen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Bei Bewusstlosigkeit ohne normale Atmung HLW durchführen.

Hirnbedingte Krampfanfälle

z. B. Epilepsie.

Zu den Erkennungsmerkmalen eines hirnbedingten Anfalls gehören:

  • Plötzliches Hinfallen
  • Zuckende Bewegungen/Verkrampfungen
  • Bewusstlosigkeit

Während eines Krampfes kann die betroffene Person durch unkontrollierte Bewegung weitere Verletzungen erleiden.

Hilfe bei hirnbedingten Krampfanfällen

Den Betroffenen bitte nicht festhalten. Entfernen Sie Gegenstände, an welchen sich  die betroffene Person verletzen könnte, oder polstern sie diese ab falls dies nicht möglich ist. Nach dem „Anfall“ mit anhaltender Bewusstlosigkeit und Atmung in stabile Seitenlage bringen. Bleiben Sie bei der betroffenen Person, kontrollieren Sie ständig das Bewusstsein, Atmung, Lebenszeichen, setzen Sie den Notruf ab.

Hinweis: Der Betroffene erinnert sich nicht an das was passiert ist.

Unterkühlung

entsteht, wenn der Körper mehr Wärme abgibt, als er nachhaltig erzeugen kann. Hypothermie wird in zwei Stadien/Schweregrade unterteilt. 

Eine Unterkühlung im Stadium I lässt sich sofort an folgenden Symptomen erkennen:

  • Zittern
  • Gesteigerte Atmung und Kreislauf
  • Betroffene sind bei Bewusstsein unruhig und dann später wieder ruhiger 

Maßnahmen Unterkühlungen Stadium I

  • Notruf absetzen 112.
  • Schutzhandschuhe tragen.
  • Bringen Sie die betroffene Person an einen warmen Ort und erwärmen Sie den Körper langsam. z.B Rettungsdecke
  • Ziehen Sie kalte, nasse Kleidung aus und wickeln Sie die betroffene Person in eine warme (Rettungs-)Decke, um einer weiteren Kälteeinwirkung vorzubeugen.
  • Bitte nicht aktiv mit einer Reiben oder Wärmflasche aufwärmen.
  • Wenn die betroffene Person bei Bewusstsein ist, lassen Sie warme, gesüßte Flüssigkeiten wie Tee, aber keine alkoholischen Getränke trinken.
  • Beruhigen, beobachten, trösten und beobachten Sie die betroffene Person und wenn möglich auch seine Temperatur, bis das Rettungsteam eintrifft. 

Eine Unterkühlung im Stadium II lässt sich an folgenden Symptomen erkennen:

  • Die Atmung verlangsamt sich.
  • Es kommt zu Muskelsteifheit.
  • Das Schmerzempfinden lässt nach.
  • Erhöhte Müdigkeit und Bewusstlosigkeit.

Maßnahmen bei Unterkühlungen Stadium II

  • Notruf absetzen 112.
  • Keine aufwärmversuche mehr vornehmen
  • Wenn die Person bewusstlos ist und atmet, rufen Sie laut „Hilfe!“, um andere auf den Notfall aufmerksam zu machen.
  • Stabile Seitenlage.
  • Decken Sie die betroffene Person zu.
  • Halten Sie die betroffene Person ruhig, trösten Sie sie, beobachten Sie die betroffene Person und überprüfen Sie wiederholt das Bewusstsein und seine Atmung, bis die Retter eintreffen.
  • Wenn die Person bewusstlos ist und nicht normal atmet, sollte eine HLW durchgeführt werden. 

Erfrierung

dabei handeltes sich um lokale Gewebeschäden, die durch längere Kälteeinwirkung, meist in Kombination mit Feuchtigkeit und Wind verursacht werden. Unzureichende Durchblutung des Gewebes führt zur Schädigung oder zum Sterben des Gewebes.

Erfrierungen lassen sich an folgenden Symptomen erkennen:

  • Taubheitsgefühl im betroffenen Körperteil
  • Betroffene Körperteile (häufiger Finger, Zehen, Nase, Ohren und Wangen) verfärben sich bläulich-rot und später weißlich-gelb oder weißlich-grau.
  • Schuhe fühlen sich zu klein an
  • Die betroffenen Körperteile sind zunächst kalt, weich und schmerzhaft, später jedoch steif und taub.
  • manchmal blaue Flecken
  • Später kommt es zur Blasenbildung  

Maßnahmen bei einer Erfrierung

  • Notruf absetzen 112.
  • Schutzhandschuhe tragen.
  • Bewegen Sie keine gefrorenen Körperteile.
  • Eng anliegende Kleidung und Schuhe öffnen.
  • Versuchen Sie zunächst, die betroffenen Körperteile mit der Körpertemperatur aufzuwärmenjedoch nicht bei hart gefrorenen Körperteilen).
  • Bitten Sie die betroffene Person, das Körperteil zu bewegen.
  • Passive Bewegungen sind zu vermeiden.
  • Bitte kein aktives aufwärmen durch Reiben oder Wärmflasche etc. vornehmen.
  • Vermeiden Sie erneut Kälteeinwirkung.
  • lassen Sie die betroffene Person warme, gesüßte Flüssigkeiten wie Tee, aber keine alkoholischen Getränke trinken.
  • Betreuen, trösten und beobachten Sie die betroffene Person, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Verbrennung

Verbrennungen und Verbrühungen verursachen beim Betroffenen starke Schmerzen und oft einen Schock.

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das kühlen von Verbrennungen nur eine sehr kurzfristige schmerzstillende Wirkung hat, großflächige Verbrennungen jedoch ein hohes Risiko einer Unterkühlung bergen. Die daraus resultierende Kreislaufbelastung kann im weiteren Heilungsprozess weitaus problematischer sein als die durch Verbrennungen verursachten Haut- und Gewebeschäden.

Bei Verbrennungspatienten wird durch den Verlust der Haut und ihrer Schutzfunktionen die Fähigkeit des Körpers zur Wärmeregulierung beeinträchtigt, so dass eine weitere Abkühlung verhindert werden sollte.

Erkennen

  • Rötung der betroffenen Hautareale
  • Blasenbildung
  • Starke Schmerzen

 Maßnahmen bei Verbrennungen

  • Eigenschutz.
  • Sprechen Sie mit der betroffenen Person und versuchen Sie, sie zu beruhigen.
  • Entfernen Sie verbrannte Kleidung schnell, aber vorsichtig.
  • Wenn Kleidung Feuer fängt, löschen Sie sofort das Feuer.
  • Notruf absetzen 112.
  • Schutzhandschuhe tragen.
  • Kleinere Verbrennungen (weniger als die Handfläche der betroffenen Person) sind weniger schmerzhaft, wenn sie schnell mit fließendem lauwarmen Wasser gekühlt werden. In jedem Fall sollte die Kühlung auf die verbrannte Körperstelle beschränkt bleiben.
  • Zur Kühlung des Gesichts kann ein feuchtes Tuch verwendet werden, die Atemwege sollten jedoch stets frei gehalten werden. Größere Verbrennungen sollten wegen der Gefahr einer Unterkühlung nicht gekühlt werden.
  • Wenn die Person bewusstlos ist und atmet, rufen Sie „Hilfe!“, um andere auf den Notfall aufmerksam zu machen.
  • Stabile Seitenlage.
  • Halten Sie die betroffene Person ruhig, trösten Sie sie, beobachten Sie die betroffene Person und überprüfen Sie wiederholt das Bewusstsein und seine Atmung, bis die Retter eintreffen.
  • Wenn die Person bewusstlos ist und nicht normal atmet, sollte eine HLW durchgeführt werden. 

Sonnenstich

Wenn der Köpf längere Zeit direktem Sonnenlicht ausgesetzt wird, kommt es zu einer Reizung der Hirnhäute, die allgemein als „Sonnenstich“ bezeichnet wird. Vor allem kleine Kinder sind gefährdet. Häufige Ursachen für einen Sonnenstich sind fehlender Schutz des Kopfes.

Vor allem Kleinkinder entwickeln nach längerem Aufenthalt in der Sonne hohes Fieber, das oft erst nach längerer Zeit auftritt. Allerdings können auch Erwachsene einen Sonnenstich bekommen. Besonders gefährdet sind Erwachsene mit geringem Haarwuchs.

Die Symptome eines Sonnenstichs können erst viel später auftreten und werden nicht immer sofort erkannt. Da die Symptome eines Sonnenstichs erst dann auftreten, wenn eine Person schon länger keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt war, sind die ersten Symptome meist harmlose Kopfschmerzen oder leichtes Schwindelgefühl.

Die häufigsten Symptome eines Sonnenstichs sind:

  • Kopf- und Nackenschmerzen oder Steifheit
  • Schwindel
  • rotes Gesicht,
  • hitzköpfig
  • kühle Körperhaut
  • Unruhe
  • Brechreiz
  • Erbrechen
  • Bewusstlosigkeit

Maßnahmen bei einem Sonnenstich

  • Bringen Sie die betroffene Person aus direkter Sonneneinstrahlung an einem kühlen Ort.
  • Setzen Sie die betroffene Person auf und kühlen Sie Ihren Kopf mit einem nassen Handtuch.
  • Überprüfen Sie wiederholt das Bewusstsein, die Atmung und die Vitalfunktionen
  • Wenn die betroffene Person bei Bewusstsein ist, sollten Flüssigkeiten verabreicht werden
  • Im Notfall setzen Sie bitte den Notruf 112 ab. 

Hitzschlag

Anhaltende Hitze und körperliche Anstrengung bei Rekordsommertemperaturen können zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen wie einem Hitzschlag führen. Insbesondere Rekordtagestemperaturen von über 30 °C und die in deutschen Sommern üblichen Hitzewellen stellen erhebliche Gesundheitsrisiken dar.

„Ein Sonnenstich kommt oft schneller, als man denkt. Ein Hitzschlag kann sogar lebensbedrohlich sein“

Symptome und Anzeichen

  • Anstieg der Körpertemperatur
  • heiße und trockene Haut
  • Beschleunigung der Herzfrequenz
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Krämpfe und Erbrechen
  • Schwindel, Verwirrtheit, Halluzinationen

Maßnahmen bei einem Hitzschlag

  • Patienten mit Hitzschlag sollten sich sofort in den Schatten begeben und aufrecht sitzen.
  • Wenn Sie keinen Schatten finden, verwenden Sie eine Notfalldecke, um die Sonnenstrahlen abzuschirmen.
  • Stellen Sie Wasser und Getränke wie Fruchtsaftschorlen und Früchtetees bereit. Allerdings nur, wenn die betroffene Person bei vollem Bewusstsein ist.
  • Wenn es der betroffenen Person schwindelig wird, heben Sie Ihre Beine an.
  • Wenn die betroffene Person das Bewusstsein verliert, -> stabile Seitenlage.
  • Notruf absetzen 112.
  • Bis zum Eintreffen des Rettungswagens auf Bewusstsein und Atmung achten.
  • Kühlen Sie den Körper mit einem feuchten Handtuch.
  • Legen Sie kein Eis direkt auf den Körper.

Vergiftungen

Eine Vergiftung ist eine Verletzung durch giftige Substanzen, die verschluckt, eingeatmet werden oder mit der Haut, den Augen oder Schleimhäuten wie Mund und Nase in Kontakt kommen.
Zu den potenziell toxischen Substanzen zählen verschreibungspflichtige und rezeptfreie Medikamente, illegale Drogen, Gase, Chemikalien, Vitamine, Lebensmittel, Pilze sowie pflanzliche und tierische Giftstoffe.

Einige Gifte richten keinen Schaden an, während andere schwere Verletzungen oder den Tod verursachen können.

Allerdings kann fast jede Substanz bei Einnahme ausreichender Menge giftig werden.

Vergiftungen sind eine der Hauptursachen für Unfälle im Haushalt. Kleine Kinder sind aufgrund ihrer Neugier und Wissbegierde zu Hause besonders anfällig für versehentliche Vergiftungen, ebenso wie ältere Erwachsene, oft aufgrund von Medikamentenverwechslungen. Auch Geschwister und Spielkameraden können betroffen sein, da Kinder die gefundenen Pillen und Substanzen oft gemeinsam ausprobieren. 

Symtome bei Vergiftungen

Anfallartige Schmerzen im Bauch. Kopfschmerzen, Schwindelgefühl. Unwohlsein, Erregungszustände, Rauschzustände, Schocksymptome. Müdigkeit, Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit.

Maßnahmen bei Vergiftungen

  • Kontrolle der Lebenszeichen
  • Bei Bewußtseinsverlust: Notruf
  • Bei vorhandener Atmung: stabile Seitenlage
  • Sicherstellung von Giftresten und Erbrochenem

Schock

Unabhängig von der Ursache liegt einem Schock immer ein Ungleichgewicht zwischen der erforderlichen und tatsächlichen Blutversorgung des Körpers zugrunde.

Durch frühzeitige Erste Hilfe können Schock und seine Ursachen wirksam bekämpft werden.

Schocksymptome

  • Unruhe, Angst, Reizbarkeit
  • Blässe
  • Kaltschweißigkeit
  • frieren, zittern
  • im weiteren Verlauf werden die betroffenen ruhiger, teilnahmsloser bis bewusstlos.

Erste Hilfe bei Schock

Notruf 112 absetzen. Sprechen Sie mit der betroffenen Person und berühren Sie sie (sprechen Sie deutlich und kontrollieren Sie die Wahrnehmung durch leichtes Schütteln der Schultern). Wenn der Betroffene bei Bewusstsein ist, legen Sie den hin, heben Sie die Beine an. Von angehobenen Beinen fließt Blut zum Gehirn und zu den Organen. Betroffene Personen zudecken. Bei Bewusstlosigkeit und normaler Atmung laut „Hilfe“ rufen, um andere auf den Notfall aufmerksam zu machen. Beruhigen, trösten und beobachten, dabei wiederholt Bewusstsein und Atmung prüfen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Bei Bewusstlosigkeit ohne normale Atmung HLW durchführen.

Stromunfall

Unvorsichtiger Umgang mit Elektrogeräten, unsachgemäße Handarbeit und Reparaturarbeiten führen häufig zu Elektrounfällen und Verletzungen.

Was tun, bei Stromunfällen?

Ihre eigene Sicherheit ist bei einem elektrischen Notfall sehr wichtig.
Im Falle eines Hochspannungsunfalls sollte der Ersthelfer immer sofort den Notruf absetzen. Weitere Unterstützung erfolgt erst nach Eintreffen des Fachpersonals.

Bei einem häuslichen Unfall kann der Strom direkt durch Stecker oder Sicherung unterbrochen werden.

Symptome eines Stromschlags

  • Solange der Strom fließt, verkrampfen sich die Muskeln.
  • Wenn ein elektrischer Strom durch den Körper fließt, kommt es zu Verbrennungen an den Stellen, an denen der Strom ein- und austritt.
  • Es kann zu Bewusstlosigkeit und Herz-Kreislauf-Stillstand kommen.

Erste Hilfe bei Stromunfällen

  • Notruf absetzen 112.
  • Stromkreis unterbrechen
  • Sprechen Sie mit der betroffenen Person, beruhigen Sie sie und trösten Sie sie.
  • Schutzhandschuhe tragen.
  • Wenn die Person bewusstlos ist und atmet, rufen Sie „Hilfe!“, um andere auf den Notfall aufmerksam zu machen.
  • Stabile Seitenlage.
  • Beruhigen, trösten, beobachten und überprüfen Sie wiederholt Bewusstsein und Atmung, bis der Rettungsdienst eintrifft.
  • Bei Bewusstlosigkeit ohne normale Atmung HLW durchführen.
  • Im Falle eines Hochspannungsunfalls:
    Die Rettung sollte nur von qualifiziertem Personal durchgeführt werden. 

Knochen und Gelenkverletzungen

Knochen und Gelenkverletzungen sind traumatische Zustände, die fast immer mit Schmerzen einhergehen. Dadurch vermeidet der Verletzte Bewegungen der betroffenen Gliedmaßen. Als Ersthelfer sollten Sie niemals versuchen, die betroffenen Gliedmaßen zu bewegen!

Symptome eines Knochenbruches oder einer Gelenkverletzung

  • Schonhaltung
  • Unnatürliche Stellung der betroffenen Gliedmaßen
  • Eingeschränkte Mobilität oder Bewegungsunfähigkeit
  • Schmerzen im Bruchbereich, sichtbare Knochen

Erste Hilfe bei Knochenbrüchen oder Gelenkverletzungen

  • Bewegungen vermeiden.
  • Bruchstelle nicht verschieben.
  • Achten Sie auf die Schmerzäußerungen des Patienten.
  • Versuchen Sie nicht, die betroffenen Bereiche einzurenken oder zu bewegen.
  • Decken Sie die offene Wunde mit einem Verband ab.
  • Wenn es sich um einen geschlossenen Bruch handelt, kühlen Sie die betroffene Stelle mit einem feuchten Handtuch.
  • Notruf absetzen 112.
  • Umpolstern Sie das verletzte Glied mit geeignetem Material, wie z.B. Kleidung, Decken, Kissen
  • Berücksichtigen Sie nach Möglichkeit die Wünsche der betroffenen Person. 

Wundbehandlung

Wunden enstehen durch Gewalt, Hitze und Kälte oder Chemikalien. Die Haut wird teilweise oder vollständig zerstört. Dadurch wird der Haut ihre Schutzfunktion entzogen, wodurch Keime leichter in den Körper gelangen können. Je nach Art der Wunde können auch größere Blutgefäße sowie Nerven, Muskeln, Knochen und Organe geschädigt werden. 

 Folgen von Verletzungen für die Betroffenen:

Blutung

Infektion

Schmerz

Deshalb ist es für den Helfer wichtig, seine Maßnahmen genau auf diese Merkmale auszurichten.

Der Betroffene sollte je nach Verletzung sitzen oder liegen. Sie stehen oder knien vor der verletzten Person und haben diese jederzeit im Blick. Auch bei einer leichten Verletzung sollte sich die betroffene Person hinzusetzen -> Schockgefahr

Aufgrund des erhöhten Infektionsrisikos wird jede Wunde beim Auffinden steril abgedeckt. Zu jedem Verband gehört eine keimfreie Wundauflage. Die Art des Verbandes richtet sich nach der Schwere der Blutung und der Art des betroffenen Körperteils.

Zum Schutz vor möglichen Infektionen sollten Ersthelfer bei der Behandlung blutender Wunden stets Einmalhandschuhe tragen. In diesem Zusammenhang sollten Sie sich auch mit dem Inhalt des Erste-Hilfe-Kästen vertraut machen. 

Erstickungsgefahr

Es besteht Erstickungsgefahr durch Fremdkörper in der Luft- und Speiseröhre, Schwellungen im Mund- und Rachenraum, beispielsweise durch Insektenstiche, und durch Ertrinken.

Was tun bei Erstickungsgefahr?

Bei Erstickungsgefahr ist schnelles Handeln wichtig. Die eingesetzten Maßnahmen hängen davon ab, ob die betroffene Person sprechen, atmen und husten kann.


Erkennen von Erstickungsgefahren

  • Atemnot
  • starker Hustenreiz
  • Pfeifendes Atemgeräusch
  • Blau-/Rotfärbung des Gesichtes
  • Evtl. fehlende Atmung

Erste Hilfe bei Erstickungsgefahr

1. Die betroffene Person kann sprechen, atmen und husten

  • Fordern Sie das Opfer, kräftig zu husten.
  • Falls erfolglos: Notruf absetzen 112.
  • Halten Sie die betroffene Person ruhig, trösten Sie sie, beobachten Sie die betroffene Person und überprüfen Sie wiederholt das Bewusstsein und seine Atmung.

2. Die betroffene Person kann nicht sprechen, atmen oder husten

  • Beugen Sie die betroffene Person nach vorne und klopfen Sie bis zu fünf Mal zwischen den Schulterblättern, um den Gegenstand zu lösen.
  • Überprüfen Sie nach jedem Schlag, ob der Fremdkörper entfernt wurde.
  • Falls erfolglos Notruf absetzen 112.

3. Insektenstiche im Mund- und Rachenraum

Insektenstiche im Mund- oder Rachenraum entstehen meist durch versehentliches Verschlucken von Wespen oder Honigbienen. Insektengift verursacht Schwellungen der Schleimhäute oder der Zunge. Die Atemwege sind verengt oder es besteht die Gefahr, dass sie sich vollständig verschließen. Es besteht akute Erstickungsgefahr!

  • Notruf absetzen 112.
  • Bitten Sie die Person, Eis oder Eiswürfel zu lutschen, wenn sie es schlucken kann.
  • Kühlen Sie Ihren Hals mit einer kalten Kompresse oder einem in ein Tuch oder Kühlkissen gewickelten Eisbeutel.
  • Halten Sie die betroffene Person ruhig, trösten Sie sie, beobachten Sie die betroffene Person, bis Hilfe eintrifft.
  • Wenndie betroffene Person bewusstlos wird und nicht normal atmet, beginnen Sie mit der HLW.

4. Ertrinkende retten

  • Notruf absetzen 112.
  • Wenn die betroffene Person bewusstlos ist und die Atmung nicht normal ist, beginnen Sie mit der HLW. 

Absichern der Unfallstelle

Auch die Absicherung der Unfallstelle nach einem Verkehrsunfall ist ein wichtiger Bestandteil der eigenen Sicherheit. Wenn der Helfer die Situation erkannt hat und sich der Unfallstelle nähert, sollte er sofort die Warnblinker seines Fahrzeugs einschalten, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen.

Achten Sie auf ausreichenden Abstand, bei Dunkelheit können die Scheinwerfer des eigenen Fahrzeugs den Unfallort ausleuchten.

Sicherheitsmaßnahmen am Unfallort
Befinden sich mehr als eine Person im Fahrzeug, muss einer der Insassen die Verantwortung teilen:

  • tragen Sie eine Sicherheitsweste.
  • mit nach oben gerichtetem Warndreieck möglichst hinter der Leitplanke dem Verkehr entgegen laufen um das Warndreieck zu platzieren.
  • Bitten Sie außerdem die folgenden Fahrzeuge, langsamer zu fahren:
    einen Arm ausstrecken; Heben und senken Sie Ihre Arme in mittlerer Höhe.
  • Bitten Sie andere Verkehrsteilnehmer um Hilfe. Zusätzliche Warnung bei Nacht durch blinkende Warnblinkanlage.
  • Setzen Sie den Notruf 112 ab und leisten Sie Erste Hilfe.

Bei einem Verkehrsunfall sollten die Betroffenen, falls Lebensgefahr droht, schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich gerettet werden und entsprechende Hilfe geleistet werden.

Abschließend sei noch erwähnt, dass bei einem Unfall zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Schule selbstverständlich die Unfallstelle gesichert werden muss. 

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